Hallo Maxi,
das Fallbeispiel hast du im großen und ganze zwar ganz ordentlich gelöst, dennoch sind mir einige Punkte aufgefallen. Ganz zu Anfang kommst du zu der Patientin, die nicht antwortet und "sehr abwesend" sein soll. Für mich stellt sich an dieser Stelle die Frage, warum du nicht nach dem von dir angesprochenen
Rettungsdienst-Schema vorgehst. Du sprichst sie zwar an, gehst aber obwohl sie keine Reaktion zeigt, sofort dazu über Puls zu messen. Normalerweise würde hier doch ein nochmaliges Ansprechen und bei fehlender Reaktion die Atemkontrolle (mit anschließender SSL oder HLW) folgen. Du stellst einen Puls von 52/min fest. An dieser Stelle hätte ich bereits über einen Notruf nachgedacht, der Wert ist schließlich sehr (in diesem Fall unrealistisch?) niedrig. Zu A wie Airway gehört eigentlich auch über ein Stifneck nachzudenken..
Nun beginnst du mit der Anamnese: Sie hat nichts gegessen und getrunken. Diese Antwort scheinst du komplett zu ignorieren, stattdessen machst du mit E weiter, also einem ausführlichen Bodycheck. Den Bewusstseinszustand versuchst du nicht wirklich weiter einzuschätzen. Dann folgt endlich der Notruf, wo du dem Disponenten irgendwelche Werte um die Ohren haust, die ihn eigentlich weniger interessieren, dass sie Vital bedroht ist, kommt dabei für mich jetzt nicht klar heraus.
Dann kommt das Stifneck, was du dir eigentlich ohne vorherige manuelle HWS-Immobilisation auch hättest sparen können. Den BZ misst du dann auch irgendwann und stellst zu deiner Überraschung fest, dass er sehr niedrig ist. Dann ist es aber zu spät für große Überredungskünste und sie kippt dir weg.
Alles in allem trotz deines supertollen ABCDE-Schemas ein ziemliches Durcheinander ohne ordentliche Anamnese. Für Ersthelfer gilt eigentlich immer noch Basismaßnahmen, Notruf und DANN erweiterte Erste Hilfe. Vielleicht solltest du dich mehr auf die Basics besinnen.
@schulsanijuh Für dein erstes Fallbeispiel war das schon ganz gut gemacht.
Grüße
Berliner Schildkröte