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Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

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30.10.2010, 22:29
Original von lars2002
Danke für die Antwort ich hab das unseren Pharmakologen da einfach mal geglaubt wobei auch die Fachinfo sagt "In therapeutischer Dosierung sind opiattypische Nebenwirkungen, z. B. Atemdepression, kardiovaskuläre Nebenwirkungen, Darmmotilitätsstörungen,
Nausea und Erbrechen nur gering ausgeprägt."


Komisch, denn unter Nebenwirkungen steht:

Erkrankungen des Nervensystems:
Sehr häufig: Sedierung
Häufig: Schwindel

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:
Gelegentlich: Atemdepression

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Sehr häufig: Übelkeit, Erbrechen
Gelegentlich: Mundtrockenheit, Obstipation


Original von lars2002
Hatte bisher auch den Eindruck in der Klinik das die Patienten es zur Schmerztherapie eher besser tolerieren, aber vermutlich spielen da auch persönliche Vorlieben eines Jeden eine große Rolle.

In der Klinik hat man auch mehr Zeit, sich an die richtige Dosierung ranzutasten.

Original von lars2002
(Allerdings ist Dipidolor aufgrund seiner schwächeren Wirkung auch nicht wirklich eine alternative zu Fentanyl (schon alleine weil die sedierende Wirkung da es kein k-Rezeptoragonist ist kaum da ist) durchaus aber zu anderen Schmerzmitteln wo man vielleicht nicht sofort zu Fentanyl greifen will)

Ob ein Opiat nun stark oder schwach wirkt, ist letztlich für den Anwender weniger wichtig. Morphin hat definitionsgemäß eine relative Stärke von 1. Dennoch bekommt man mit Morphin jeden Patienten schmerzfrei. Was soll es dann bedeuten, dass eine Substanz 200x stärker ist, als Morphin? Nur, dass ein 200tel der Dosis ausreicht, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Für den Anwender bedeutet dies nur, dass man eben bei dem einen Medikament Milligramm, beim anderen vielleicht nur Mikrogramm benutzt. Für den Patienten ist aber die Pharmakokinetik viel wichtiger.

Wenn ich nun im RTD einen Patienten mit starken Schmerzen habe, dann ist es letztlich egal, ob ich diese nun mit Fentanyl oder Dipidolor behandle. Der Vorteil von Fentanyl liegt aber in seiner kürzeren Wirkdauer und der besseren Titrierbarkeit. Übrigens ist die Pharmakokinetik von Dipidolor fast identisch mit der von Morphin. Daher (siehe meine Eingangsthese) kann ich, wenn ich schon ein so langwirksames Opiat geben will, statt Dipidolor auch Morphin nehmen. Beide sind sich so ähnlich, dass es keinen Sinn macht, beide auf einem Rettungsmittel vorzuhalten.
Zur These mit der fehlenden Sedierung - siehe Zitat der Nebenwirkungen oben.
Zuletzt geändert von Don Spekulatius am 30.10.2010, 22:30, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

31.10.2010, 09:02
Ich denke wir belassen es dabei (oder ich hiermit zumindest) weil es hier einfach zu weit führt...

Nur zu den Nebenwirkungen, da Widersprechen wir uns ja gar nicht "sehr häufig" heißt mind. 10% der Behandelten kann aber trotzdem geringer sein als bei anderen Präparaten (zwischen 10% und 100% is die Spanne recht groß) von daher finde ich die Aussage der Fachinfo nun nicht besonders komisch (und für gewöhnlich kann man der ja halbwegs trauen).

Praktisch ist die Diskussion eh egal da jeder RD Bereich das mitführt was er für richtig hält (bzw. die Ärzte da gerne haben wollen). Und wo ich dir auch sofort zustimme ist das die Menge an BTM's auf nem RTW sicher nicht sein muss (irgendwas darf das NEF ja auch mitbringen).

Dann erstmal noch nen schönen Sonntag,

Lars

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