Hallo Zusammen,
hiermit möchte ich ein bisschen über den Zentralen-Wasserrettungsdienst-Küste (kurz ZWRD-K) erzählen.
Noch kurz: Bei dem ZWRD-K arbeiten Rettungsschwimmer ehrenamtlich in den Ferien, meistens zwei Wochen und bewachen den Strand und das Meer an der Ost- und Nordsee. Dies ist auch als nicht DLRG Mitglied möglich. Mein Bericht erzählt über die Voraussetzungen, die Bzahlung und über den Einsatz an sich.
Aber erst mal von Anfang an: Ich komme aus einer Kleinstadt in Baden-Würtemberg, ca. 30 km vom Bodensee entfernt.
Die Wasserrettung kennt man hier eigentlich als eine Fachgruppe von der Feuerwehr, die für ein paar kleine Seen oder sehr kleine Flüsse zuständig ist.
Vor 2 Jahren war 15 Jahre alt und nur Mitglied der Feuerwehr. Damals hatte ich noch sehr viel Zeit und so kam ich auf ein Youtube Film, in dem über die
ehrenamtliche Arbeit der DLRG an der Küste zur Ost- und Nordsee berichtet wurde. Ab dem Tag war ich Feuer und Flamme und wollte unbedingt auch als Rettungsschwimmer ehrenamtlich arbeiten.
Direkt am gleichen Tag meldete ich mich zur Rettungsschwimmer-Ausbildung an. Dies ist ab dem Alter von 15 Jahren möglich. Ein Monat später war es dann schon so weit, im Sommer fing meine Ausbildung an. Bei manchen Ortsvereinen geht diese Ausbildung über mehrere Monate oder Wochen. Ich hab mich aber für einen Schnellkurs angemeldet, der nur über ein Wochenende (also 3 Tage) ging.
Ich war in diesem Jahr noch kein einziges mal im Freibad und hab mich auf die Prüfung nicht vorbereitet, aber mit Unterstützung der anderen Teilnehmer hab ich es dann gepackt. Ja, die Ausbildung ist hart, aber sobald man bisschen sportlich ist, dann schafft man das im Normalfall. Hingegen die theoretische Prüfung war für mich sehr einfach. Was man genau bei der Ausbildung bzw. bei der Prüfung machen müsst, dass könnt ihr weiter unten, bei den verschiedenen Links sehen. Nach dem ich die Prüfung bestanden hatte und meine Urkunde von der SSD-Ausbildung der DLRG zukommen lies, durfte ich mich nun endlich offiziell als Rettungsschwimmer bezeichnen.
Leider durfte ich in diesem Sommer noch nicht an die Küste, da ich erst 15 und noch keine 16 war. Aber egal, nach paar Monaten bewarb ich mich als Rettungsschwimmer an der Ostsee, für zwei Wochen (also für den Sommer 2015). Anfang Februar kam dann der offizielle Wachauftrag, also die Zusage. Ich bestellte mir sofort für 50€ bei der Materialstelle ein sogenanntes Wachgänger Paket. Das Paket beinhaltet 2 T-Shirts, eine Hose, ein Pullover und eine Tasche. Jeder Wachgänger hat Dienstkleidung zu tragen, für die er selber aufkommen muss.
Diesen Sommer ging es endlich los und ja, ich war nervös. Ich bin zwar 16, aber 2 Wochen ganz allein, weit weg von Zuhause und ohne die geringste Ahnung was mich erwartet, dass war schon ungewohnt. Mit dem Zug fuhr ich nach Hamburg, und von dort weiter bis Heiligenhafen. Heiligenhafen sagt euch nichts? Mir am Anfang auch nichts, aber es ist eine schöne Kurstadt mit ca. 9000 Einwohner ( in Schleswig-Holstein, genau gegenüber der Insel Fehmarn).
10 Stunden Zugfahrt und genau 888 km später, erreichte ich meinen zukünftigen Einsatzort für die nächsten zwei Wochen. Direkt am Bahnhof wurde ich vom Abschnittsleiter abgeholt und zur DLRG Hauptwache gebracht. Die Hauptwache ist bei der DLRG dort direkt am Strand und ist eine Einsatzleitzentrale, Überwachungsposten und Stützpunkt in einem. Von dort aus werden alle Einsätze koordiniert.
Da ich ja eine lange Fahrstrecke vor mir hatte, reiste ich einen Tag vor meinem ersten Arbeitstag an und konnte mich so überall umsehen. Die DLRG bewacht in Heiligenhafen einen Strandabschnitt von ca. 2,8 km. Alle paar hundert Meter ist ein Turm mit jeweils zwei Rettungsschwimmer besetzt. Insgesamt kommt man in Heiligenhafen auf 7 Türme, eine Hauptwache und ein SAN-Container.
Am Abend, also nach Dienstende, gehen alle Rettungsschwimmer in die Unterkunft, die sich ca. 1,5 km von der Hauptwache entfernt befindet. Man kann sich die Herberge ungefähr wie eine kleine Jugendherberge vorstellen. Es wurde gemeinsam gekocht, danach gegessen und danach packten alle Rettungsschwimmer ihre Koffer, da am nächsten Tag die neue (also meine) Gruppe den ZWRD-K übernehmen wird. Die Zimmer waren übriges alle 2er oder 3er Zimmer.
Am nächsten Tag war es dann soweit, mein erster Arbeitstag ging los. Pünktlich um 8 wurde gemeinsam gegessen und die alte Wachmannschaft verabschiedet. Nun war meine neue Wachmannschaft alleine am Tisch. Wir waren ca. 15 Jungs und 8 Mädchen. Wir bekamen von unserem Wachleiter eine kleine Einführung in unsere Tätigkeit. Wie bei jedem Frühstück wurde unsere Einteilung bekannt gegeben. Je nach Qualifikation wurden wir in Rettungsschwimmer, diensthabender Bootsführer, diensthabender Sanitäter oder diensthabender Disponent eingeteilt. Es wurden unter den eingeteilten Rettungsschwimmer 2er Teams gebildet, also war immer mindestens ein Erfahrener dabei. Ich war an dem Tag als Rettungsschwimmer eingeteilt. Wir rüsteten uns aus mit unserem Rucksack (Inhalt: Flaggen, Flossen, Fernglas, Funkgerät und EH-Material) aus.
Wir besetzten unseren Turm pünktlich um 9 Uhr und setzten unsere Flagge, um offiziell zu zeigen, dass wir nun aufpassen. Wir beobachteten nun den Badebetrieb und leisteten mehrerer kleine EH-Leistungen.
Auf der Hauptwache ist man manchmal als diensthabender Disponent eingeteilt. Die Aufgabe ist es hauptsächlich den Einsatzbetrieb zu überwachen und zu koordinieren und beispielsweise unsere Rettungsboote oder den diensthabenden Sanitäter zu größeren Fällen zu schicken. Ebenfalls muss ein Funkprotokoll erstellt und ausgefüllt werden. Desweiteren ist ein Tagebuch und einen Bericht über den Tag auszufüllen.
Am Abend wurde immer gemeinsam gekocht und gegessen, danach machte man zusammen gemeinsame Aktivitäten wie Baden gehen in der Therme, Kino, Sauna oder sonstige Dinge. Mir hat es auf jeden Fall so riesigen Spaß gemacht, auch wenn ich am Anfang niemand von dieser Gruppe kannte.
Jetzt noch paar Daten über die Voraussetzungen und dem Gehalt, sowie über den Einsatz selbst:
Voraussetzungen:
-Mindestalter 16 Jahre
-Abgeschlossene EH-Ausbildung (nicht älter als 2 Jahre)
-Abgeschlossene Rettungsschwimmer-Ausbildung in Silber (nicht älter als 2 Jahre)
-Einsatzbereitschaft von mindestens zwei Wochen.
-Mitgliedschaft in der DLRG ist nicht notwendig.
Einsatz:
-Hauptaufgaben: Überwachung des Bade- und Wassersportbetrieb
-Einsatzzeit: Täglich von 9 Uhr bis 17 Uhr, der restliche Tag steht zur freien Verfügung.
-Spezialaufgaben wie Wachführer, Sanitäter, Disponent oder Bootsführer ist je nach Qualifikation möglich.
-Einsatzkleidung: Dienstkleidung der DLRG ist in der Einsatzzeit (9-17 Uhr) pflicht.
Kosten und Gehalt:
- Anfahrt und Rückfahrt wird gezahlt.
- Unterkunft wird gestellt.
- Man bekommt ein Wachgeld von 23€ pro Tag.
- 50€ müssen wöchentlich für die Verpflegung gezahlt werden.
- Freizeitaktivitäten müssen selber gezahlt werden, aber oft bekommt man Rabatt.
Info Ausbildung als Rettungsschwimmer:
http://sigmaringen.dlrg.de/angebote/ret ... ichen.html
Info ZWRD-K:
http://zwrdk.dlrg.de/
Film:
http://zwrd-k.dlrg.de/
So, jetzt bin ich am Ende , hab mich schon für 2016 für 5 Wochen beworben. Fragen und Kritik nehme ich gerne entgegen.
Gruß, Schulsani15
hiermit möchte ich ein bisschen über den Zentralen-Wasserrettungsdienst-Küste (kurz ZWRD-K) erzählen.
Noch kurz: Bei dem ZWRD-K arbeiten Rettungsschwimmer ehrenamtlich in den Ferien, meistens zwei Wochen und bewachen den Strand und das Meer an der Ost- und Nordsee. Dies ist auch als nicht DLRG Mitglied möglich. Mein Bericht erzählt über die Voraussetzungen, die Bzahlung und über den Einsatz an sich.
Aber erst mal von Anfang an: Ich komme aus einer Kleinstadt in Baden-Würtemberg, ca. 30 km vom Bodensee entfernt.
Die Wasserrettung kennt man hier eigentlich als eine Fachgruppe von der Feuerwehr, die für ein paar kleine Seen oder sehr kleine Flüsse zuständig ist.
Vor 2 Jahren war 15 Jahre alt und nur Mitglied der Feuerwehr. Damals hatte ich noch sehr viel Zeit und so kam ich auf ein Youtube Film, in dem über die
ehrenamtliche Arbeit der DLRG an der Küste zur Ost- und Nordsee berichtet wurde. Ab dem Tag war ich Feuer und Flamme und wollte unbedingt auch als Rettungsschwimmer ehrenamtlich arbeiten.
Direkt am gleichen Tag meldete ich mich zur Rettungsschwimmer-Ausbildung an. Dies ist ab dem Alter von 15 Jahren möglich. Ein Monat später war es dann schon so weit, im Sommer fing meine Ausbildung an. Bei manchen Ortsvereinen geht diese Ausbildung über mehrere Monate oder Wochen. Ich hab mich aber für einen Schnellkurs angemeldet, der nur über ein Wochenende (also 3 Tage) ging.
Ich war in diesem Jahr noch kein einziges mal im Freibad und hab mich auf die Prüfung nicht vorbereitet, aber mit Unterstützung der anderen Teilnehmer hab ich es dann gepackt. Ja, die Ausbildung ist hart, aber sobald man bisschen sportlich ist, dann schafft man das im Normalfall. Hingegen die theoretische Prüfung war für mich sehr einfach. Was man genau bei der Ausbildung bzw. bei der Prüfung machen müsst, dass könnt ihr weiter unten, bei den verschiedenen Links sehen. Nach dem ich die Prüfung bestanden hatte und meine Urkunde von der SSD-Ausbildung der DLRG zukommen lies, durfte ich mich nun endlich offiziell als Rettungsschwimmer bezeichnen.
Leider durfte ich in diesem Sommer noch nicht an die Küste, da ich erst 15 und noch keine 16 war. Aber egal, nach paar Monaten bewarb ich mich als Rettungsschwimmer an der Ostsee, für zwei Wochen (also für den Sommer 2015). Anfang Februar kam dann der offizielle Wachauftrag, also die Zusage. Ich bestellte mir sofort für 50€ bei der Materialstelle ein sogenanntes Wachgänger Paket. Das Paket beinhaltet 2 T-Shirts, eine Hose, ein Pullover und eine Tasche. Jeder Wachgänger hat Dienstkleidung zu tragen, für die er selber aufkommen muss.
Diesen Sommer ging es endlich los und ja, ich war nervös. Ich bin zwar 16, aber 2 Wochen ganz allein, weit weg von Zuhause und ohne die geringste Ahnung was mich erwartet, dass war schon ungewohnt. Mit dem Zug fuhr ich nach Hamburg, und von dort weiter bis Heiligenhafen. Heiligenhafen sagt euch nichts? Mir am Anfang auch nichts, aber es ist eine schöne Kurstadt mit ca. 9000 Einwohner ( in Schleswig-Holstein, genau gegenüber der Insel Fehmarn).
10 Stunden Zugfahrt und genau 888 km später, erreichte ich meinen zukünftigen Einsatzort für die nächsten zwei Wochen. Direkt am Bahnhof wurde ich vom Abschnittsleiter abgeholt und zur DLRG Hauptwache gebracht. Die Hauptwache ist bei der DLRG dort direkt am Strand und ist eine Einsatzleitzentrale, Überwachungsposten und Stützpunkt in einem. Von dort aus werden alle Einsätze koordiniert.
Da ich ja eine lange Fahrstrecke vor mir hatte, reiste ich einen Tag vor meinem ersten Arbeitstag an und konnte mich so überall umsehen. Die DLRG bewacht in Heiligenhafen einen Strandabschnitt von ca. 2,8 km. Alle paar hundert Meter ist ein Turm mit jeweils zwei Rettungsschwimmer besetzt. Insgesamt kommt man in Heiligenhafen auf 7 Türme, eine Hauptwache und ein SAN-Container.
Am Abend, also nach Dienstende, gehen alle Rettungsschwimmer in die Unterkunft, die sich ca. 1,5 km von der Hauptwache entfernt befindet. Man kann sich die Herberge ungefähr wie eine kleine Jugendherberge vorstellen. Es wurde gemeinsam gekocht, danach gegessen und danach packten alle Rettungsschwimmer ihre Koffer, da am nächsten Tag die neue (also meine) Gruppe den ZWRD-K übernehmen wird. Die Zimmer waren übriges alle 2er oder 3er Zimmer.
Am nächsten Tag war es dann soweit, mein erster Arbeitstag ging los. Pünktlich um 8 wurde gemeinsam gegessen und die alte Wachmannschaft verabschiedet. Nun war meine neue Wachmannschaft alleine am Tisch. Wir waren ca. 15 Jungs und 8 Mädchen. Wir bekamen von unserem Wachleiter eine kleine Einführung in unsere Tätigkeit. Wie bei jedem Frühstück wurde unsere Einteilung bekannt gegeben. Je nach Qualifikation wurden wir in Rettungsschwimmer, diensthabender Bootsführer, diensthabender Sanitäter oder diensthabender Disponent eingeteilt. Es wurden unter den eingeteilten Rettungsschwimmer 2er Teams gebildet, also war immer mindestens ein Erfahrener dabei. Ich war an dem Tag als Rettungsschwimmer eingeteilt. Wir rüsteten uns aus mit unserem Rucksack (Inhalt: Flaggen, Flossen, Fernglas, Funkgerät und EH-Material) aus.
Wir besetzten unseren Turm pünktlich um 9 Uhr und setzten unsere Flagge, um offiziell zu zeigen, dass wir nun aufpassen. Wir beobachteten nun den Badebetrieb und leisteten mehrerer kleine EH-Leistungen.
Auf der Hauptwache ist man manchmal als diensthabender Disponent eingeteilt. Die Aufgabe ist es hauptsächlich den Einsatzbetrieb zu überwachen und zu koordinieren und beispielsweise unsere Rettungsboote oder den diensthabenden Sanitäter zu größeren Fällen zu schicken. Ebenfalls muss ein Funkprotokoll erstellt und ausgefüllt werden. Desweiteren ist ein Tagebuch und einen Bericht über den Tag auszufüllen.
Am Abend wurde immer gemeinsam gekocht und gegessen, danach machte man zusammen gemeinsame Aktivitäten wie Baden gehen in der Therme, Kino, Sauna oder sonstige Dinge. Mir hat es auf jeden Fall so riesigen Spaß gemacht, auch wenn ich am Anfang niemand von dieser Gruppe kannte.
Jetzt noch paar Daten über die Voraussetzungen und dem Gehalt, sowie über den Einsatz selbst:
Voraussetzungen:
-Mindestalter 16 Jahre
-Abgeschlossene EH-Ausbildung (nicht älter als 2 Jahre)
-Abgeschlossene Rettungsschwimmer-Ausbildung in Silber (nicht älter als 2 Jahre)
-Einsatzbereitschaft von mindestens zwei Wochen.
-Mitgliedschaft in der DLRG ist nicht notwendig.
Einsatz:
-Hauptaufgaben: Überwachung des Bade- und Wassersportbetrieb
-Einsatzzeit: Täglich von 9 Uhr bis 17 Uhr, der restliche Tag steht zur freien Verfügung.
-Spezialaufgaben wie Wachführer, Sanitäter, Disponent oder Bootsführer ist je nach Qualifikation möglich.
-Einsatzkleidung: Dienstkleidung der DLRG ist in der Einsatzzeit (9-17 Uhr) pflicht.
Kosten und Gehalt:
- Anfahrt und Rückfahrt wird gezahlt.
- Unterkunft wird gestellt.
- Man bekommt ein Wachgeld von 23€ pro Tag.
- 50€ müssen wöchentlich für die Verpflegung gezahlt werden.
- Freizeitaktivitäten müssen selber gezahlt werden, aber oft bekommt man Rabatt.
Info Ausbildung als Rettungsschwimmer:
http://sigmaringen.dlrg.de/angebote/ret ... ichen.html
Info ZWRD-K:
http://zwrdk.dlrg.de/
Film:
http://zwrd-k.dlrg.de/
So, jetzt bin ich am Ende , hab mich schon für 2016 für 5 Wochen beworben. Fragen und Kritik nehme ich gerne entgegen.
Gruß, Schulsani15