Let's party [für alle volljährigen unter euch]

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

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16.12.2009, 16:41
Vorwort:
Das Fallbeispiel basiert auf einer Geschichte, die eine Freundin von mir am Sonntagabend bezeugen durfte - da sich die Geschichte nach Mitternacht in einer deutschen Disco abspielt, wäre mir lieb, wenn die Helfer im im FB auch alt genug wären, um zu der Uhrzeit noch in Discos unterwegs sein zu dürfen ;)

Zur Geschichte:
Ihr seid mit einem Kumpel am Sonntagabend in einer Disco unterwegs um ein bisschen zu feiern. Schon relativ früh am Abend fällt euch ein Besucher auf, der mehr schlecht als recht über die Tanzfläche stolpert und jedem erzählt, dass er das heute darf, weil er grad sein Abitur geschrieben hat - was zugegebenerweise im Dezember nicht wirklich vor Glaubhaftigkeit trotzt. Ansonsten scheint das Kerlchen sich aber noch relativ unter Kontrolle zu haben und ihr beschließt, erstmal was zu trinken.
Als ihr irgendwann gegen 1 Uhr sonstwas mal an die frische Luft wollt, seht ihr, dass wohl auf dem Gehweg vor der Disco ein Besucher zusammengebrochen auf dem Boden liegt.

Zu den äußeren Umständen: da ihr privat unterwegs seid, habt ihr nicht wirklich viel bei euch - eure Taschen und Jacken habt ihr an der Gaderobe in der Disco abgegeben. Draußen sinds schattige -3 Grad und euch ist bitterkalt.
Caro, 28, Lehrerin.

16.12.2009, 16:50
Kurzversion:
Da mir eh kalt ist gehe ich wieder rein. Jede gute Disko hat einen Türsteher/Security, welchen ich natürlich umgehend darauf hinweise dass dort jemand liegt. Gemäß melden macht frei bin ich nun eigentlich aus dem Schneider - insbesondere deswegen weil ich um die Uhrzeit in Diskos auch selten in der Lage bin noch zu helfen.

Falls das nicht gut war... oder zu schnell...

Ich würd halt mal hingehen und ansprechen. BAP-Schema erstmal durchziehen. Eigenschutz natürlich beachten. Da ich ja du bin und damit noch deine Freundin habe, kann die ja reinlaufen und den Securitys tatsächlich sagen was Sache ist. Und dann mit hoffentlich gut gebauten Kerlen zu mir hin traben. Erstes Ziel wäre es ihn ins warme zu bringen. Sprich wir packen dann alle an und schleppen ihn rein. Und dann erzähle ich gleich auch weiter...
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Alex
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!"

16.12.2009, 16:58
Wie du bist ich? Ich war da gar nicht dabei. Aber egal - weiter im Programm:

Du bist also so freundlich und begibst dich mal zu der Person. Bewusstsein ist definitiv nicht vorhanden, Atmung und Puls zum Glück schon. Der Kerl liegt in seinem Erbrochenen und scheint offensichtlich auch eingenässt zu haben - die Situation ist also alles andere als einladend. Auf Ansprache und Anfassen jeglicher Art reagiert er nicht und hängt auch sonst ziemlich schlapp in der Ecke. Um dich herum entsteht gerade ein ziemliches Chaos und du schaffst es kaum, deine Begleitung zu verstehen, die wohl irgendwann ohne Securities wieder auftaucht. Warum da kein Security mitgekommen ist, weißt du also primär nicht.
Caro, 28, Lehrerin.

16.12.2009, 17:05
Ja gut, dann bleibt mir nichts anderes über als drinnen mein Handy aus der Garderobe zu holen und von da einen Notruf zu wählen. Wie du sagtest, ist weder Erbrochenes noch Urin einladent und ensprechend wird der von mir auch nicht angefasst. Muss er eben durch. Ganz ehrlich: 5min mehr oder weniger im Kalten sind dann auch egal und er ist ja selbst schuld.
Bei der Gelegenheit werde ich in meiner konsequent direkten Art nochmal an der Garderobe (da steht ja jemand) und auch die Securitys darauf hinweisen, dass dort jemand liegt. Sollte sich nun jemand bequemen mir zu helfen wird er halt doch reingetragen, ansonsten eben nicht. Dann werde ich mir allerdings noch die Polizei hinzualarmieren und gleich Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung machen.
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Alex
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!"

16.12.2009, 17:08
An der Gaderobe kriegst du selbstverständlich schnell dein Handy und wirst gefragt, ob du noch einen EH-Kasten oder so brauchst - zwei Mitarbeiter begleiten dich nach draußen.
Caro, 28, Lehrerin.

16.12.2009, 17:13
Geht doch... dass man immer erst drohen muss *lach*
Den EH-Kasten kann ich gleich in der Tür stehen lassen bzw. mir da schonmal paar Handschuhe rausnehmen. In der Zwischenzeit dürfen die beiden Herren mir die Schnappsnase ins Warme tragen. Wo sie ihn dann hinlegen ist mir primär egal, wenns geht aber bitte nicht mittig in Haupteingang.
Ja und mit Handy wie gesagt Notruf "Nicht ansprechbar, Z.n. C2" mit Adresse der Disko.

Wenn er drin liegt dann nochmal BAP und wenn wie oben stabile Seitenlage...
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Alex
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!"

16.12.2009, 17:19
Der Kerl wird dir von den Mitarbeitern in einen Nebeneingang getragen - die ganze Aktion mit dem Tragen erinnert dich übrigens ans Tragen eines nassen Sacks - irgendwie hängt da alles ziemlich schlapp runter. Auch, als sie ihn auf den Boden gelegt haben, tut sich da in Sachen Bewusstsein nicht viel - du schaffst es nach wie vor nicht, durch Ansprechen, Anfassen etc. seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Beim Anfassen fällt dir legidlich auf, dass der Kerl sich ziemlich kalt anfühlt. Atmung und Puls, sind, wenn auch eher schwach, vorhanden.
Caro, 28, Lehrerin.

16.12.2009, 17:22
Jap, wie gesagt in Seitenlage und dann schön warm einpacken. Jacke wird sicherlich niemand für so einen Kotzbrocken (Wortspiel.. haha) opfern wollen, aber ich denke mit 1 bis 2 schicken Rettungsdecken fahren wir schonmal nicht schlecht. Und in einer Disse is ja für gewöhnlich auch nicht sonderlich kalt und in abesehbarer Zeit steht ja auch das Krankenauto vor der Türe. Bis dahin schön weiter Atmung und Puls überprüfen (und schön mal in die Nippel, die NAsenscheidewand, etc zwicken..)
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Alex
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!"

16.12.2009, 17:25
Auch von deinen Schmerzreizen ist er nicht zu beeindrucken.

Allerdings sind mitlerweile schon ein paar Minuten seit deinem Notruf vergangen und so wundert es dich sicherlich nicht, dass da ein paar Herren in roten Jacken mit blau blinkendem Auto fragen, ob sie dir da zufällig helfen könnten.
Caro, 28, Lehrerin.

16.12.2009, 17:28
Nein, helft nicht mir, helft diesem vorpupertären Wochenendalkoholiker...
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Alex
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!"

16.12.2009, 17:32
Vorpubertär? Der Kerl ist locker Anfang 20. Aber da die Kollegen mal nicht so sind, machen sie sich an die Arbeit und helfen dem Patienten.

Du bist also entlastet und gehst nach dem Chaos selbst erstmal wieder weiterfeiern.

Weil ich hier aber nicht aus einer realen Geschichte ein Fallbeispiel mache, wenn die so simpel war, geht das Chaos allerdings noch weiter.

Du feierst also wie gesagt munter vor dich hin, bis du ca eine Stunde nach dem ersten Vorfall bemerkt, wie unweit von dir auf der Tanzfläche ein weiterer Besucher zusammenbricht.
Caro, 28, Lehrerin.

16.12.2009, 17:53
Der nächste bitte... (also neuer Retter ;) )
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Alex
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!"

16.12.2009, 19:51
Ich geh dann da auch mal in und mach mal Bewusstseins- Atmungs- Kreislaufcheck. Da ich immer ein Überraschungsei mit Handschuhen einstecken hab zieh ich mir die noch über.

Was finde ich heraus?
- 21 Jahre jung oder alt, suchts euch aus
- Bereitschaftlerin in der Funktion als Rettungsassistentin und Jugendwart
- FeuerwehrFRAU
- Auch wenn ich sage das es mir gut geht, wissen bestimmte Leute das ich sie angelogen habe.

16.12.2009, 21:02
Dein Patient ist wie gesagt auf der Tanzfläche zusammengebrochen und liegt dort jetzt auf dem Boden. Atmung und Puls sind vorhanden, bewegen tut er sich auch - zumindest mäßig (er versucht wohl irgendwie den Kopf zu heben). Die Sache mit dem Ansprechen ist etwas schwierig, weil es um euch herum extrem laut ist (wer hätte das in einer Disco für möglich gehalten ;)).
Caro, 28, Lehrerin.

20.12.2009, 11:07
Ist es möglich den Patienten mit hilfe von Securitys mal inn nen ruhigeren Raum zu bringen?
Wenn ja möcht cih das gerne ma machen.
- 21 Jahre jung oder alt, suchts euch aus
- Bereitschaftlerin in der Funktion als Rettungsassistentin und Jugendwart
- FeuerwehrFRAU
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